Fernwärme für Frankfurt

Mainova betreibt in Frankfurt am Main ein rund 300 Kilometer langes Fernwärmenetz, dessen Ausbau im Zuge der Energiewende wesentlich zu den Klimaschutzzielen der Stadt Frankfurt beiträgt.

Fernwärme entsteht durch das besonders umweltschonende Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei werden Wärme und Strom parallel erzeugt. Zudem ist Fernwärme eine kostengünstige und komfortable Alternative zu Öl- und Erdgasheizungen. 

In den Fernwärmeleitungen fließt Heizwasser mit einer Temperatur von bis zu 130° C und einem Druck von 13 Bar. Angeschlossen an die Leitungen sind Privathaushalte sowie Gewerbe- und Industrieunternehmen. Zahlreiche Hochhäuser in der Innenstadt nutzen Fernwärme im Sommer für die Klimatisierung.


Verbindung der Heizkraftwerke in Frankfurt

Chronologie: Verbindung der Heizkraftwerke in Frankfurt

Die Nordweststadt wurde Ende der 50er Jahre als „Stadtteil ohne Schlote“ konzipiert. Ihr Energiekonzept basierte auf der Versorgung mit umweltschonender Fernwärme aus hocheffizienter und zukunftsweisender Kraft-Wärme-Kopplung. Diese kam aus dem damals zeitgleich errichteten Müllheizkraftwerk (MHKW). 

Auch an anderen Stellen in der Stadt entstanden rund um die Heizkraftwerke Fernwärmenetze. Im Laufe der Zeit reifte dann die Idee, diese miteinander zu verbinden.

Nach umfangreicher Modernisierung des MHKW (2005 bis 2009) begann schließlich der Ausbau der Fernwärmenetze in Richtung Süden.

2010 setzte man den ersten Spatenstich für die Fernwärmeleitung vom MHKW zum Neubau der Pumpstation am Uni-Campus Westend. Von 2014 bis 2017 wurde schließlich die insgesamt 13,5 Kilometer lange Fernwärmeleitung zu den Heizkraftwerken Messe, West und Niederrad fertig gestellt.

Eine besondere Herausforderung: Die Leitung zum Heizkraftwerk West führt unter dem Gleisvorfeld des Hauptbahnhofes entlang. Im laufenden Betrieb wurde dafür in sechs Metern Tiefe ein 235 Meter langer Tunnel gebaut. Noch spektakulärer war die Unterquerung des Mains im weiteren Streckenverlauf. In einem 300 Meter langen Tunnel rund 15 Meter tief unter der Wasseroberfläche verläuft die Leitung nun auf die Südseite des Mains und weiter bis ins Heizkraftwerk Niederrad.

Druckleitung zur Unterquerung des Mains
Fernwärmenetz der Stadt Frankfurt am Main

Quelle: Mainova AG

Die Verbindung ermöglicht seit 2017 einen flexiblen Einsatz der Erzeugungsanlagen, einen verringerten Primärenergieeinsatz und eine erhöhte Versorgungssicherheit. Die stärkere Nutzung der CO2-neutralen Wärme aus dem MHKW spart in Frankfurt jährlich 100.000 Tonnen Kohlendioxid ein.

Neben dem Netzausbau waren für das neue Wärmeversorgungssystem umfangreiche Modernisierungen der Heizkraftwerke nötig. Seit 2009 hat Mainova insgesamt rund 150 Millionen Euro investiert. Dabei entfielen rund 60 Millionen Euro auf den Ausbau der Fernwärme und rund 90 Millionen Euro auf den Kraftwerksumbau.

Weitere Informationen zur Mainova-Fernwärme finden Sie unter Externer Link zu mainova.de/fernwaerme.


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